Juni 17, 2025
Qualifizierte Flugsimulatoren – wie man eine qualitativ hochwertige Ausbildung sicherstellt
Flugsimulatoren bieten eine sichere und kontrollierte Umgebung, um eine Reihe von Trainingsszenarien zu üben, von Routinevorgängen bis hin zu Notfallverfahren. Die Qualifizierung…
Flugsimulatoren bieten eine sichere und kontrollierte Umgebung, um eine Reihe von Trainingsszenarien zu üben, von Routinevorgängen bis hin zu Notfallverfahren. Die Qualifizierung von Full Flight Simulatoren (FFS) unterliegt jedoch einer Vielzahl von Vorschriften, die je nach Region und Aufsichtsbehörde variieren. Das Verständnis dieser Standards ist für Hersteller, Ausbildungsanbieter und Piloten von entscheidender Bedeutung, um sicherzustellen, dass ihre Ausbildung zielgerichtet und konform bleibt.
Qualifizierte Flugsimulatoren weltweit
Die Qualifikationsstandards für FFS variieren je nach Region und fallen in den Zuständigkeitsbereich der nationalen Luftfahrtbehörden.
In den Vereinigten Staaten wird diese Aufgabe von der Federal Aviation Administration (FAA) wahrgenommen, während sie in Europa von der Europäischen Agentur für Flugsicherheit (EASA) übernommen wird. Jede Behörde hat ihre eigenen technischen Standards und Bewertungsverfahren, die Simulatoren erfüllen müssen, um qualifiziert und einsatzbereit zu sein.
Der Qualifizierungsprozess umfasst strenge Tests und Bewertungen, um sicherzustellen, dass der Simulator die Leistung und die Flugeigenschaften des Flugzeugs genau nachbilden kann. Simulatoren, die von einer Aufsichtsbehörde (z. B. der EASA) qualifiziert wurden, können jedoch nicht automatisch von einer anderen Behörde (z. B. der FAA) verwendet werden, ohne dass die jeweiligen lokalen Anforderungen erfüllt und die erforderlichen Genehmigungen eingeholt wurden. So kann beispielsweise ein Simulator, der bei einer zugelassenen Ausbildungsorganisation (ATO) in Europa qualifiziert wurde, nicht für die Pilotenausbildung im Rahmen des FAA-Ausbildungsprogramms gemäß Teil 145 in den USA verwendet werden, es sei denn, er wurde gemäß den FAA-Standards qualifiziert.
Durch die Qualifizierung wird sichergestellt, dass der Simulator die spezifischen Sicherheits- und Betriebsstandards erfüllt, die von der regionalen Behörde vorgeschrieben sind.
Einhaltung der Fertigungsvorschriften
Um sicherzustellen, dass ein Flugsimulator die Anforderungen der EASA/FAA erfüllt, müssen Hersteller detaillierte Richtlinien der Luftfahrtbehörden einhalten. Diese Handbücher beschreiben das erforderliche Verhalten des Flugzeugs, einschließlich Flugdynamik, Flugeigenschaften und Umgebungsbedingungen. Die Hersteller halten sich während der Entwicklungs- und Konstruktionsphase streng an diese strengen Standards, um eine hohe Genauigkeit und eine erfolgreiche Qualifizierung zu gewährleisten.
Die Einhaltung der Vorschriften wird durch eine umfassende Liste von Anforderungen unterstützt, die jeweils mit einem entsprechenden Test verbunden sind, um zu überprüfen, ob der Simulator das erwartete Qualifikationsniveau erfüllt. Durch die Tests wird sichergestellt, dass jeder Aspekt des Simulators, von den visuellen Systemen bis hin zu den Bewegungs- und Steuerkräften, das entsprechende Flugzeug genau nachbildet.
Die Einhaltung der ISO 9001:2015, der weltweit anerkannten Norm für Qualität, gewährleistet ein strenges Management während des gesamten Herstellungsprozesses. Dazu gehört die kontinuierliche Überwachung und Dokumentation der Produktionsqualität, wobei sichergestellt wird, dass jede Komponente des Simulators den höchstmöglichen Standards entspricht.
Es werden umfangreiche Tests durchgeführt, um zu überprüfen, ob die Leistung der Simulatoren dem Verhalten des tatsächlichen Flugzeugs entspricht. Die Systeme, einschließlich der visuellen Systeme, der Bewegungs- und Steuerkräfte, werden kalibriert, um Genauigkeit und Realismus zu gewährleisten.
Der Qualifizierungsprozess: Schritt für Schritt
Der Qualifizierungsprozess für einen FFS ist äußerst detailliert. Er muss gemäß den behördlichen Richtlinien durchgeführt werden und die Leistung des Simulators unter verschiedenen Flugbedingungen und in verschiedenen Szenarien bewerten. Die Tests umfassen Handhabungseigenschaften, Systemfunktionen und Umweltfaktoren.
Dazu gehört auch der Master Qualification and Test Guide (MQTG), eine von den Behörden genehmigte Version des Qualification Test Guide (QTG). Der MQTG beschreibt detailliert die Reihe von Tests und Bewertungen, die erforderlich sind, um sicherzustellen, dass der Simulator die spezifischen Leistungs- und Handhabungsstandards des simulierten Flugzeugs erfüllt. Er dient als primäre Referenz sowohl für Erst- als auch für Wiederholungsqualifikationen und gewährleistet die kontinuierliche Einhaltung der behördlichen Anforderungen.
Nachdem diese Tests bei der EASA oder der FAA eingereicht wurden, muss die Ausbildungsorganisation einen Qualifizierungstermin beantragen. Während der Qualifizierung wird der Simulator einer formellen Bewertung durch die zuständige Behörde unterzogen, einschließlich einer Überprüfung der Unterlagen und einer Vor-Ort-Inspektion, um die Einhaltung der behördlichen Standards zu bestätigen. Wenn der FFS alle Kriterien erfüllt, stellt die Behörde ein Qualifizierungszertifikat aus, mit dem der FFS für den Einsatz in Pilotenausbildungsprogrammen zugelassen wird.
Qualifikationsstufen verstehen
FFS werden in verschiedene Stufen unterteilt, wobei die Genauigkeit der Systeme und Subsysteme mit jeder Stufe zunimmt. Die Qualifikationsstufe hat direkten Einfluss darauf, welche Trainingsaufgaben geübt werden können und welche Trainingspunkte Piloten erhalten. Für Ausbildungsanbieter ist es unerlässlich, Simulatoren auszuwählen, die ihren spezifischen Anforderungen entsprechen.
Simulatoren der Stufe D bieten ein Höchstmaß an Realismus, sodass Piloten nicht in der Lage sein sollten, zwischen einem Simulator der Stufe D und dem tatsächlichen Flugzeug zu unterscheiden. Eine Qualifikation der Stufe D garantiert eine immersive und präzise Nachbildung des Verhaltens, der Systeme und der Umgebung des Flugzeugs und bietet Piloten ein unvergleichliches Trainingserlebnis. Dazu gehören auch kritische Situationen wie Triebwerksausfälle während des Starts und der Landung.
Aus Sicht des Betreibers bedeutet das Erreichen der Level-D-Qualifikation, dass der Simulator für das gesamte Spektrum der Ausbildungsaufgaben eingesetzt werden kann. Der Betreiber kann den Simulator für alles nutzen, von der Ersttypenberechtigung und wiederkehrenden Schulungen bis hin zu komplexen szenariobasierten Schulungen und Notfallverfahren.
Wiederkehrende Qualifikationen
Die FFS von AXIS Flight Simulation sind mit einer eQTG-Software (Qualification Test Guide) ausgestattet. Diese erleichtert die automatischen QTG-Tests, die für die Erst- und Wiederholungsqualifizierung erforderlich sind, und gewährleistet die Effizienz und Zuverlässigkeit unserer Trainingsgeräte.
Die globalen Standards für die Qualifizierung von FFS sind vielfältig und komplex und werden von den nationalen Luftfahrtvorschriften beeinflusst. Das Verständnis und die Beherrschung dieser Anforderungen sind unerlässlich, um sicherzustellen, dass wir die Ausbildung der nächsten Generation von Luftfahrtfachleuten unterstützen können.